Guerilleros und Unabhängigkeitskampf
Auch wenn Kuba sich dank der Oberschicht, bestehend aus Kaufleuten, Bankiers und Landbesitzern, kulturell und technisch auf dem gleichen Stand befand wie andere Länder dieser Zeit, so weigerten sich die spanischen Kolonialherren immer noch, die Sklaverei oder gar ihren Kolonialstatus zu beenden. Während andere lateinamerikanische Staaten die Sklaverei verurteilten und abschafften, verstärkte Spanien das Militär, um einen möglichen Aufstand zu verhindern. Jedoch musste Spanien nicht nur die Sklaven fürchten, sondern auch andere, von der Kolonialherrschaft benachteiligte Bevölkerungsschichten Kubas: Kleinbauern, Arbeiter, Handwerker und Viehzüchter. Alle wollten ein freies Kuba und so begann 1868 die Zeit der Unabhängigkeitskämpfe. Im Laufe der Kämpfe kam es auf beiden Seiten zu Verlusten, jedoch gingen auch viele kubanische Helden daraus hervor: Carlos Manuel de Céspedes, Máximo Gómez oder José Martí, welcher im 2. Unabhängigkeitskampf 1895 starb. Im Jahr 1898 endeten die Kämpfe, dreißig Jahre nach deren Beginn, anders als von den Kubanern erwartet: die USA sahen sich nach der Explosion eines ihrer Kriegsschiffe im Hafen von Havanna genötigt, dem ohnehin schon geschwächten Spanien den Krieg zu erklären. Bei den später folgenden Friedensverhandlungen zwischen Spanien und den USA wurde ein Vertrag ausgearbeitet, der den USA die Herrschaft über Kuba sicherte. So endete zwar die Kolonialzeit der Spanier auf Kuba, jedoch waren die Kubaner nun an die USA gebunden. Erst 1902 übergaben die USA den Kubanern offiziell ihr Land.
Weiter mit Teil 4: Batista und Fidel Castro